Milcherzeuger Interessengemeinschaft
Home  Sitemap  Impressum  Kontakt  
FR

Kontakt


MIG Belgien
rue de l'Eglise 24
B-6280 Villers-Poterie

Tel.: +32 (0)471 57 03 04
E-Mail: alain.minet@hotmail.be
ING 363-0523329-54
21.08.2015
EMB Newsletter August 2015

Liebe Milchbäuerinnen und Milchbauern, liebe Interessierte,

es scheint, als ob dem Sturz der Milchpreise in der EU nach unten keine Grenzen gesetzt sind. So werden aus vielen Ländern bereits Preise unter 25 Cent/Liter gemeldet. Die Frage, ob der Milcherzeuger da überhaupt noch überleben kann, ist sehr berechtigt. Wenn man sich vor Augen führt, dass die Produktion von einem Liter Milch weit mehr als 40 Cent kostet, wird auch klar, dass diese Frage nur mit einem Nein beantwortet werden kann. Und so treibt die katastrophale Preislage die Produzenten in ganz Europa zu starken Protesten auf die Straße. Die Politik reagiert zunächst mit der Anberaumung einer außerordentlichen Sitzung des EU-Agrarrats am 7. September in Brüssel. Zu diesem Termin werden auch die Erzeuger des EMB mit einer großen Aktion vor Ort sein!

Fakt ist: Durch das Aufheben der Mengenbegrenzung entstand eine Überproduktion, die den Preis ramponiert. Das Versprechen, man würde mit einer brillanten neuen Exportstrategie die überschüssige Milch mal eben locker-flockig auf den Weltmarkt schwemmen, ging nicht auf. Das lasche EU-Sicherheitsnetz würde wahrscheinlich auch schon unter dem Gewicht einer Spatzenfeder zusammenbrechen. Fakt ist außerdem, dass der starke Preisverfall in der Schweiz, wo die Milchquoten bereits 2009 abgeschafft wurden, schon in den vergangenen Jahren deutlich gezeigt hatte, wo auch für die EU die Reise hingehen würde.

Nun könnte man lamentieren, dass Politik, Industrie und viele Bauernvertreter diese Entwicklung auch schon lange vor dem 1. April 2015 – dem Tag des EU-Quotenendes – hätten vorhersehen müssen. Stimmt, so könnte man argumentieren und würde damit richtig liegen. Oder aber man lässt das Lamentieren und ruft stattdessen alle Akteure im Milchsektor dazu auf, aus den Fehlern zu lernen und sich auf eine umgehende und langfristige Lösung zu einigen. Eine Lösung, die den Sektor aus der Krise führt. Das EMB möchte sich auf diese zweite Möglichkeit konzentrieren und konstruktiv nach vorne blicken. Denn wir denken, dass jedem allmählich klar geworden sein müsste, dass wir in Europa ein wirksames Krisenprogramm brauchen. Der Vorschlag des Marktverantwortungs-programmes (MVP) liegt auf dem Tisch. Wir – die Bauern, die Politik und die Industrie – sollten es gemeinsam ernsthaft diskutieren! Keine Angst, es beißt nicht!

Lesen Sie in unserem August-Newsletter gleich mehr zu der EMB-Aktion am 7. September in Brüssel und zu den Protesten der Milcherzeuger in ganz Europa. Außerdem finden Sie Informationen zu den Gefahren des Handelsabkommens zwischen der EU und Kanada (CETA) bzw. den USA (TTIP).

Ich wünsche Ihnen eine interessante Lektüre!

Silvia Däberitz, EMB-Geschäftsführerin

  • Aufruf - Große EMB Aktion am 7. September
  • Proteste in ganz Europa zeigen desolate Lage der Milcherzeuger
  • Milchproteste in Europa – Rückblick der Aktionen in den Ländern
  • Stellungnahme der französischen und deutschen Milcherzeuger
  • Transatlantischer Freihandel und Ende der Milchquoten: Europa hat viel zu verlieren!
  • Kanada: Mengenregulierung unter Beschuss

Newsletter als PDF

PDF-Version hier herunterladen

Kontakt

EMB - European Milk Board asbl
Rue du Commerce 124
B-1000 Brussels

Tel.: +32 - 2808 - 1935
Fax: +32 - 2808 - 8265

office@europeanmilkboard.org
www.europeanmilkboard.org

Liebe Milchbäuerinnen und Milchbauern, liebe Interessierte,

es scheint, als ob dem Sturz der Milchpreise in der EU nach unten keine Grenzen gesetzt sind. So werden aus vielen Ländern bereits Preise unter 25 Cent/Liter gemeldet. Die Frage, ob der Milcherzeuger da überhaupt noch überleben kann, ist sehr berechtigt. Wenn man sich vor Augen führt, dass die Produktion von einem Liter Milch weit mehr als 40 Cent kostet, wird auch klar, dass diese Frage nur mit einem Nein beantwortet werden kann. Und so treibt die katastrophale Preislage die Produzenten in ganz Europa zu starken Protesten auf die Straße. Die Politik reagiert zunächst mit der Anberaumung einer außerordentlichen Sitzung des EU-Agrarrats am 7. September in Brüssel. Zu diesem Termin werden auch die Erzeuger des EMB mit einer großen Aktion vor Ort sein!

Fakt ist: Durch das Aufheben der Mengenbegrenzung entstand eine Überproduktion, die den Preis ramponiert. Das Versprechen, man würde mit einer brillanten neuen Exportstrategie die überschüssige Milch mal eben locker-flockig auf den Weltmarkt schwemmen, ging nicht auf. Das lasche EU-Sicherheitsnetz würde wahrscheinlich auch schon unter dem Gewicht einer Spatzenfeder zusammenbrechen. Fakt ist außerdem, dass der starke Preisverfall in der Schweiz, wo die Milchquoten bereits 2009 abgeschafft wurden, schon in den vergangenen Jahren deutlich gezeigt hatte, wo auch für die EU die Reise hingehen würde.

Nun könnte man lamentieren, dass Politik, Industrie und viele Bauernvertreter diese Entwicklung auch schon lange vor dem 1. April 2015 – dem Tag des EU-Quotenendes – hätten vorhersehen müssen. Stimmt, so könnte man argumentieren und würde damit richtig liegen. Oder aber man lässt das Lamentieren und ruft stattdessen alle Akteure im Milchsektor dazu auf, aus den Fehlern zu lernen und sich auf eine umgehende und langfristige Lösung zu einigen. Eine Lösung, die den Sektor aus der Krise führt. Das EMB möchte sich auf diese zweite Möglichkeit konzentrieren und konstruktiv nach vorne blicken. Denn wir denken, dass jedem allmählich klar geworden sein müsste, dass wir in Europa ein wirksames Krisenprogramm brauchen. Der Vorschlag des Marktverantwortungs-programmes (MVP) liegt auf dem Tisch. Wir – die Bauern, die Politik und die Industrie – sollten es gemeinsam ernsthaft diskutieren! Keine Angst, es beißt nicht!

Lesen Sie in unserem August-Newsletter gleich mehr zu der EMB-Aktion am 7. September in Brüssel und zu den Protesten der Milcherzeuger in ganz Europa. Außerdem finden Sie Informationen zu den Gefahren des Handelsabkommens zwischen der EU und Kanada (CETA) bzw. den USA (TTIP).

Ich wünsche Ihnen eine interessante Lektüre!

Silvia Däberitz, EMB-Geschäftsführerin